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Grit Spachmann
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Angst vor Gegenständen oder bestimmten Situationen

Aktualisiert: 31. Jan. 2023


Kennen Sie das auch?

Es gibt Situationen oder auch Gegenstände, die bei einem Menschen pure Panik auslösen können, während andere Menschen in der gleichen Situation völlig relaxt bleiben. Schon allein der Gedanke an das angstauslösende Objekt, sorgt für innerlichen Stress, Beklemmungen, einen flauen Magen, einen Kloß im Hals, zittrige Hände und starkes Herzklopfen.

Die Angst sitzt uns dann förmlich im Nacken und scheint die Kontrolle über uns zu haben. Auch wenn unser Erwachsener Verstand weiß, dass die Angst unberechtigt ist, da keine tatsächliche Gefahr besteht, können wir diese nicht abschalten.

Daher vermeiden wir gern solche Situationen, machen einen großen Bogen darum, gehen ihr aus dem Weg und wollen bloß nicht damit konfrontiert werden.

Sollte es doch zu einem Zusammentreffen kommen, leiden wir nicht nur furchtbar innerlich, sondern verhalten uns auch noch seltsam.

Was ist das eigentlich?


Spezifische Phobie

Eine spezifische Phobie ist eine Angststörung, bei der eine Person extreme Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer Situation hat, die normalerweise keine Bedrohung darstellt. Diese Phobien können Dinge wie Tiere, Höhen, Flugzeuge, Blut, Injektionen, Zahnarztbesuche, medizinische Geräte und vieles mehr beinhalten. Die Angst ist übermäßig und unangemessen und beeinträchtigt den Alltag der betroffenen Person.


Symptome:

  • Übermäßige Angst und Panik bei der Konfrontation mit dem gefürchteten Objekt oder der Situation

  • Vermeidung des gefürchteten Objekts oder der Situation

  • Physische Reaktionen wie Herzklopfen, Schwitzen, Zittern und Übelkeit

  • Beeinträchtigung des normalen täglichen Funktionsvermögens

mögliche Behandlung:

  • Verhaltenstherapie: Hier arbeitet die Person an ihren Ängsten und lernt, wie man mit ihnen umgeht.

  • Konfrontationstherapie: Hier wird die Person direkt mit ihrer Angst konfrontiert, um sie zu überwinden.

  • Kombinierte Therapie: Medikamentöse Behandlung + Verhaltenstherapie


Ist eine medikamentöse Behandlung der Angstsymptome sinnvoll?

Eine medikamentöse Behandlung kann hilfreich sein, um starke Angstsymptome zu reduzieren und um eine stabilere Grundlage für die Verhaltenstherapie zu schaffen. Antidepressiva und Angstlöser sind die häufigsten Medikamente, die bei der Behandlung von spezifischen Phobien eingesetzt werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Medikamente nicht die einzige Lösung sind, weil sie die Ursachen der Angst nicht angehen.


Medikamente können nur die Symptome lindern, aber sie können nicht die tiefer liegenden emotionalen und psychischen Probleme behandeln, die häufig die Ursache für Angstzustände sind.

Eine kombinierte Therapie, die sowohl Medikamente als auch Verhaltenstherapie umfasst, kann eine effektivere Lösung sein, da sie sowohl die Symptome als auch die Ursachen der Angst angeht. Die Verhaltenstherapie kann helfen, Ängste und Verhaltensmuster zu erkennen und zu ändern, was es einer Person erleichtern kann, ihre Phobie zu überwinden und eine gesündere Beziehung zu ihren Ängsten aufzubauen.


Wodurch entsteht die spezifische Phobie?

Es gibt keine eindeutige Ursache für die Entstehung einer spezifischen Phobie. Meist ist es eine Kombination aus genetischen, biologischen, psychologischen und Umweltfaktoren, die zur Entwicklung einer spezifischen Phobie beitragen.

  1. Genetische Faktoren: Eine familiäre Vorbelastung kann das Risiko für die Entwicklung einer spezifischen Phobie erhöhen.

  2. Biologische Faktoren: Eine überaktive Angstreaktion des Körpers kann eine spezifische Phobie auslösen.

  3. Psychologische Faktoren: Ein traumatisches Ereignis oder eine negative Erfahrung mit dem gefürchteten Objekt oder der Situation kann zur Entwicklung einer spezifischen Phobie beitragen.

  4. Umweltfaktoren: Stress, sozialer Druck und andere Umweltbedingungen können das Risiko für die Entwicklung einer spezifischen Phobie erhöhen.


Wie oft kommt eine spezifische Phobie in Deutschland vor?

In Deutschland leiden etwa 4-7% der Bevölkerung an einer spezifischen Phobie. Die Häufigkeit kann jedoch je nach Studie und Definition variieren. Es ist jedoch bekannt, dass Phobien eine der häufigsten psychischen Störungen sind.


Top 5 Ranking der häufigsten spezifischen Phobien:

  1. Angst vor Spinnen (Arachnophobien)

  2. Angst vor dem Fliegen (Aviophobie)

  3. Angst vor Höhen (Acrophobie)

  4. Angst vor beengten Räumen (Klaustrophobie)

  5. Angst vor Tod und Todesfällen (Nekrophobie)


Leiden mehr Männer oder mehr Frauen an der spezifischen Phobie

Es gibt keine klare Überlegenheit bei spezifischen Phobien, ob sie häufiger bei Männern oder Frauen auftreten. Beide Geschlechter können gleichermaßen betroffen sein. Es gibt jedoch einige Phobien, die häufiger bei einem Geschlecht vorkommen, z.B. sind Agoraphobie und Soziale Phobie häufiger bei Frauen, während Blut-Injektions- und Tierophobien häufiger bei Männern auftreten.


Kann ich mich bei einer spezifischen Phobie selbst heilen?

Es ist möglich, dass eine Person mit spezifischer Phobie ein gewisses Maß an Kontrolle über ihre Ängste erlangt, indem sie Techniken wie Progressive Muskelentspannung, Atemübungen und positive Affirmationen verwendet. Allerdings ist es schwierig, eine spezifische Phobie vollständig selbst zu heilen, da sie oft tief verwurzelt ist und eng mit anderen emotionalen und psychischen Problemen verbunden ist.

Eine professionelle Behandlung ist daher in der Regel die beste Option, um eine spezifische Phobie zu behandeln und zu überwinden.


Ist es ratsam, sich bei einer spezifische Phobie behandeln zu lassen?

Ob Sie eine spezifische Phobie behandeln lassen müssen, hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Einige Menschen können mit ihrer spezifische Phobie ganz gut leben, ohne dass sie professionelle Hilfe benötigen. Verzichtet jemand aufs Fliegen, auf Grund seiner Flugangst und kann damit uneingeschränkt leben (privat wie beruflich), ist das völlig in Ordnung.

Wenn die Angst und der Stress allerdings das tägliche Leben derart beeinträchtigt, dass der Betroffene im Alltag bereits darunter leidet, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist nie zu spät, einen Weg zu erfüllteren Leben zu finden, ist nie zu spät..




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